Das Natureum Niederelbe ist eine gemeinnützige Stiftung, die vom Landkreis Stade unterhalten wird. Als weiterer Stifter engagierte sich der Verein zur Förderung des Natureum Niederelbe e. V., sowie die Kreissparkasse Stade mit einer erheblichen Zustiftung.

Ziel der Stiftung und des Fördervereins ist es, das Verständnis und die Wertschätzung für die Besonderheiten der Naturlandschaften im Elbe-Weser-Dreieck zu fördern und für ihre Schönheit zu begeistern.

Man kann nur schützen, was man kennt!

Team

Geschichte

Das Natureum Niederelbe wurde 1990 als Naturkundemuseum vom Landkreis Stade errichtet. Der Standort ist ungewöhnlich. Warum in Balje an der Ostemündung und nicht in Stade selbst?

Die Geschichte fängt an mit der großen Sturmflut im Februar 1962, die viele Menschen ihr Leben kostete. Hamburg war am stärksten betroffen, aber auch an der Oste und im Landkreis Stade richtete sie schwere Schäden an.

Nach dieser Sturmflut sollte nichts mehr so sein wie es war. Die Menschen wollten sich das Wasser buchstäblich vom Leibe halten und riegelten sich von den Flüssen ab. Auf beiden Seiten der Elbe wurden Deiche erhöht, ganze Deichlinien verlegt und Sperrwerke an den Nebenflüssen gebaut.

Der Fluss verlor durch diese Maßnahmen an Raum und die Möglichkeit darin zu arbeiten. Heute sieht man nur noch an wenigen Stellen, wie es einmal in der gesamten Elbmündung aussah. Von den vormals weitläufigen und reich strukturierten Deichvorländern blieben meist nur schmale Streifen mit einfacher Struktur übrig.

Eine schwierige Situation für die einzigartige Vogelwelt in dieser Region! Die Rast- und Brutvögel nahmen in ihren Beständen drastisch ab, viele Arten verschwanden ganz. Die Eingriffe in ein Vogelschutzgebiet von internationaler Bedeutung konnten nicht ohne Folgen bleiben.

Deshalb beschloss der Landkreis Stade, zum Ausgleich ein Naturkundemuseum zu errichten. Die Idee für das Natureum Niederelbe war geboren. Mit dem Bau des Ostesperrwerkes wurde eine künstliche Halbinsel aufgeschüttet. Sie besteht aus dem Aushub für das neue Flussbett, in das die Oste nach Fertigstellung umgeleitet wurde.

Direkt am Standort des Eingriffes – auf dieser künstlichen Halbinsel inmitten des Naturschutzgebietes – wurde das Natureum Niederelbe errichtet. Zunächst als reines Naturkundemuseum mit einer Vogelbeobachtungsstation. Später wurde zunehmend das Gelände in die Planung einbezogen und zu einem Erlebnispark ausgebaut.