Sonntag, 20. Januar 2019, 14:30
Ort: Vortragsraum (Museumsgebäude)
Kontakt: 04753/842110
Veranstalter: Natureum Niederelbe
Eintritt: Erw. 6 EUR, ermäßigt 4 EUR, Fam. 15 EUR

Römer an der Elbe

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Wie kamen römische Luxusgüter an die Elbmündung? Der Stader Kreisarchäologe Daniel Nösler berichtet über den Stand der Grabungen in Nordkehdingen. Zahlreiche Funde belegen, dass von dort aus ein schwunghafter Handel mit dem Römischen Reich getrieben wurde.

Als „elendes Volk auf hohen Hügeln“ sitzend, bezeichnete Plinius der Ältere vor rund 2000 Jahren die Bewohner des Elbufers. Dennoch finden sich auch römische Spuren an der Niederelbe. Über die neuesten archäologischen Forschungen berichtet der Stader Kreisarchäologe Daniel Nösler am Sonntag, 20. Januar, um 14.30 Uhr, im Natureum Niederelbe in Balje. Wertvolle Funde aus Freiburg, Oederquart und Assel zeigen, dass einige Bewohner in den Elbmarschen durch die Erträge aus Ackerbau und Viehzucht zu Wohlstand kamen. Das lässt sich an den zahlreichen Gegenständen ablesen, die aus dem Römischen Reich stammen. So wurden beispielsweise Trinkgefäße, Wein, Schmuckstücke und Kunstobjekte eingeführt. Aber auch römisches Geld aus Kupfer, Silber und Gold gelangte in den Elbe-Weser-Raum. Schätze mit mehreren Hundert Silbermünzen fanden sich an der Oste bei Gräpel. Nicht immer kamen diese Güter durch friedliche Geschäfte zu den einheimischen Stämmen. Diese waren auch als Piraten gefürchtet und suchten auf ihren Raubzügen die römischen Küsten heim.

Aus der Zeit vor etwa 2.000 Jahren sind erstmalig antike Schriftquellen überliefert, die über die Lebensverhältnisse der Germanen in der Elbe-Weser-Region erzählen. Das Römische Reich besetzte im Gallischen Krieg große Teile des heutigen Frankreichs, Belgiens und der Niederlande und unterwarf alle Gebiete westlich des Rheins. In der Schlacht am Teutoburger Wald schlug der germanische Heerführer Arminius im Jahr 9 n. Chr. ein Heer aus mehreren Legionen unter dem Befehl des römischen Feldherren Varus vernichtend. Danach beschränkten sich die Römer auf einzelne Angriffe in das Gebiet östlich des Rheins. Zu einer dauerhaften Besetzung Nordwestdeutschlands kam es nicht mehr. Allerdings warben die Römer bei den germanischen Stämmen Söldner für ihre riesige Armee an.